Infrarot

Die Magie des Unsichtbaren

 

Die Infrarotfotografie (IR-Fotografie) ist im wahrsten Sinne des Wortes Fotografie auf anderer Wellenlänge. Der für den Menschen sichtbare Bereich des Lichts umfasst ein Farbspektrum, das ungefähr dem des Regenbogens entspricht und im Wellenlängenbereich von 380 bis 780 Nanometern (nm) liegt. Licht mit Wellenlängen, die größer als 780 nm sind, wird als infrarotes Licht bezeichnet. Die Bildsensoren digitaler Kameras, mit deren Hilfe das einfallende Licht in ein Bild umwandelt wird, sind für einen Teil des infraroten Lichts empfindlich (bis ca. 1200 nm).

Allerdings ist infrarotes Licht für die herkömmliche Fotografie eher ein Störfaktor, da es beispielsweise Farben verfälschen kann. Als Folge dessen sind heute in digitalen Kameras IR-Sperrfilter eingebaut, die das infrarote Licht abblocken. Um IR-Fotografie betreiben zu können, ist es also notwendig diese Sperrfilter zu entfernen und durch ein Filter zu ersetzen, das nur noch infrarotes Licht zum Bildsensor passieren lässt.

Scheut man diesen Aufwand nicht, wird man mit Bildern belohnt, die vom sonst üblichen Erscheinungsbild deutlich abweichen können. So wird z.B. sattes, lebendiges Grün von Wiesen und Blättern strahlend weiß wiedergegeben (sogenannter Wood-Effekt), der blaue Himmel oder Wasser dunkel. Das hat zur Folge, dass bei Sonnenschein aufgnommene Motive wie Nachtaufnahmen wirken können (Mondscheineffekt). Zusammenfassend kann man sagen, dass Infrarotfotos, je nach gewähltem Motiv, unwirklich, märchenhaft, verträumt und mystisch wirken und dies häufig durch eine abschließende Bildbearbeitung verstärkt wird. Der Phantasie beim Betrachten der Bilder sind also keine Grenzen gesetzt.

Die folgenden Bilder zeigen die Bandbreite von Motiven, für die diese spezielle Aufnahmetechnik sehr gut geeignet ist. Farbige Infrarotfotos scheinen auf den ersten Blick unmöglich zu sein, da es sich bei der Aufnahme ja um infrarotes Licht und nicht um das gewohnte farbige handelt. Die Ursache, dass man trotzdem farbige Fotos erhalten kann, liegt darin begründet, dass die verwendeten Infrarot-Durchlassfilter meistens auch einen Teil des roten oder sogar orangenen Lichts passieren lassen. Der zweite Grund ist der, dass die in der Digitalkamera eingebauten Rot-Grün-Blau-Filter alle auch für Licht im infraroten Bereich durchlässig sind, aber nicht im gleichem Maße.

 

Der Titel des Bildes erscheint, wenn Sie mit der Maus über das jeweilige Bild fahren. Beim Klick auf das Bild wird es vergrößert dargestellt und Sie erfahren etwas über den Aufnahmeort.